Spielbericht FSV Gräfinau-Angstedt

SG Ober-/Unterweißbach 1. – FSV Gräfinau-Angstedt 1. 4:2 (HZ 1:1)
Nichts für schwache Nerven

Endlich ist der SG Ober/Unterweißbach der erste Sieg im Kalenderjahr gelungen. Im bissigen Duell gegen die Wölfe, mittlerweile mit Derby-Charakter, hatte man am Ende die Nase vorn. Lange Zeit war die Partie aber offen und zerrte an den Nerven der Beteiligten und Zuschauer.

Zum Spielverlauf:
Erneut personell geschwächt und zum zweiten Mal mit Stürmer Steven Frank im Tor gingen die Gastgeber in die harte Partie gegen die Ilmtaler. Beide Teams hatten sicher noch die schweren Spiele vom Samstag in den Knochen. Bei der SG musste dann bereits nach zwanzig Minuten auch noch Kapitän Tobias Dornberger verletzt die Segel streichen. Die erste Szene gehörte der SG, aber Torwart Machleidt konnte gegen Chris Wisser (5.) zur Ecke abwehren. Dann sorgten die Zentgraf-Brüder für einen frühen Schock bei den Hausherren. Christian hatte den Freistoß in Richtung Strafraum geschlagen, und Maik Zentgraf (7.) musste nur doch die Fußspitze dranhalten, es stand 0:1. Und wieder war es Gräfinaus gefährliche Sturmspitze nach einem Konter (12.), Martin Böhm stürmte herbei und konnte zur Ecke klären. Von da an kam die SG wesentlich besser ins Spiel, zeigte Moral und machte sich auf den Weg, den Rückstand zu korrigieren. Immer wieder kam man unter anderen über Martin Böhm und Chris Wisser schnell in des Gegners Hälfte, aber entweder fehlte der finale Pass oder die Abseitsfahne war oben. SG-Keeper Steven Frank klärte indes einen Drehschuss von Steven Assiner (24.) Ein Standard brachte nun zunächst die Erlösung. Marcus Fuhrmann (32.) hatte den Einwurf von Patrick Oesteritz mit dem Hinterkopf zum Ausgleich in die Maschen gelenkt. Es begann die lange Jagd der SG auf eine verdiente Führung. Aber sowohl vor als auch nach dem Seitenwechsel sollte es nicht so einfach gelingen. Marwin Glocke einmal steil von Toni Schubert (37.) geschickt, und das zweite Mal nach präzisem Abschlag von Frank (59.), scheiterte im direkten Duell am gegnerischen Torwart. Toni Schubert (55.) jagte einen Freistoß über die Latte. Dann war es wieder Steven Frank, der den Hochkaräter von Manuel Döring (69.) um den Pfosten lenkte. Nun endlich, ein Doppelschlag der Einheimischen brachte die Führung. Als Fuhrmann steil auf Marwin Glocke gepasst hatte, fiel dieser im Strafraum und es gab Elfmeter. Der gefoulte Stürmer (74.) vollstreckte selbst. Sofort nach dem Anstoß war die Kugel wieder bei der SG, Chris Wisser wurde bei seinem Diagonalpass gefoult, der Schiedsrichter gab Vorteil und der Pass kam an. Marwin Glocke (75.) besorgte in bekannter Manier das 3:1 und feierte seinen 13. Saisontreffer. Die Gäste haderten in dieser Phase mit den Schiedsrichter-Entscheidungen, worüber man sicherlich diskutieren kann. Dass der Trainer sich in Richtung Mittelkreis begibt, um eine Debatte zu führen und ein Spieler sich zu einer klaren Tätlichkeit hinreisen lässt, geht sicher zu weit bei aller Aufregung. Aber die Wölfe hatten auch noch eine andere Antwort parat. Kapitän Alexander Voigt (78.) gelang mit seinem Fernschuss aus 25 Metern ein Traumtor. Vorher hatte Voigt schon den Freistoß getreten, welcher von der SG-Abwehr nicht komplett geklärt werden konnte, und der „zweite Ball“ schlug zum 3:2 Anschlusstreffer im Winkel ein. Jetzt schauten die SG-Verantwortlichen minütlich auf die Uhr, sollte es zum erhofften Heimsieg reichen? Jeder Zweikampf und jeder Standard erhitzte nun die Gemüter. Maik Zentgraf (86.) hatte den Ausgleich mit seinem Volley auf dem Fuß, aber Frank war auf dem Posten. Die Gäste warfen in der Nachspielzeit alles inklusive Torhüter nach vorn, um vielleicht noch einen Punkt zu retten. Marcus Fuhrmann kam zum Konter auf das leere Tor, spielte aber noch einmal quer, um einen zurückgesprinteten Gästespieler zu umgehen, und Chris Wisser (92.) bedankte sich mit dem 4:2 Endstand. Am Ende geht der Erfolg trotz einiger heiß diskutierten Schiri-Entscheidungen aufgrund der besseren Spielanteile für die Hausherren in Ordnung, die jetzt nach vier Punkten zu Ostern auch einmal durchatmen können.